Nach New York ging meine erste Fernreise, seitdem schlägt mein Herz für die Stadt. Meine Vorliebe für den Stadtteil Brooklyn teile ich mit Ina Bohse. Die Reisebuchautorin hat fast drei Jahre lang dort gewohnt. In diesem Gastbeitrag verrät sie euch ihre Brooklyn Insidertipps zu den schönsten Sehenswürdigkeiten, Hotels, Restaurants und Cafés.
Inhaltsverzeichnis
- Brooklyn Insidertipps einer Einheimischen
- Ina, was hat dich nach Brooklyn geführt?
- Warum sollte jeder einmal Brooklyn besuchen?
- Brooklyn Insidertipps: Wann ist die beste Reisezeit?
- Brooklyn besteht aus 40 Neighborhoods, also Vierteln. Kannst du deine Favoriten kurz beschreiben?
- Brooklyn Insidertipps: Welches sind deine liebsten Hotels?
- Brooklyn Insidertipps: Was sind deine Lieblingsrestaurants, -cafés und -bars?
- Wie sicher ist Brooklyn?
- Brooklyn Insidertipps: Hast du Tipps für den Sommer?
- Deine Brooklyn Insidertipps für Regen bzw. die kalte Jahreszeit?
- Autoreninfo
- Brooklyn Insidertipps – habt ihr noch andere Lieblingsorte?
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- Anja Beckmann
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Brooklyn Insidertipps einer Einheimischen
Meine Reihe mit Geheimtipps von Einheimischen führe ich schon seit einigen Jahren. Und gefühlt genauso lange kenne ich schon Ina.
New York ist viel mehr als nur Manhattan, meint sie. Gemeinsam mit ihrer Freundin Anne Voss hat sie den Brooklyn Neighborhood Guide im Eigenverlag herausgegeben, den ersten deutschsprachigen Reiseführer für Brooklyn.
Der größte Stadtbezirk New Yorks hat mehr als 2,5 Millionen Einwohner. Ina hat während ihrer Zeit in Brooklyn in Carroll Gardens gelebt und hier besonders das gute Essen geschätzt. Sie mag es, am Wasser zu wohnen – so folgte dem East River in Brooklyn zunächst die Elbe in Hamburg und darauf das Mittelmeer rund um Mallorca.
Die freiberufliche PR-Beraterin und Texterin liebt es zu fotografieren. So stammen fast alle Fotos im Brooklyn Neighborhood Guide aus ihrer Linse.
Ich habe Ina nach ihren Brooklyn Insidertipps gefragt.
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Ina, was hat dich nach Brooklyn geführt?
Nach dem Tod eines guten Freundes habe ich es in Deutschland einfach nicht mehr ausgehalten und wollte nur noch weg. Da ich schon mal für ein Praktikum in New York war, habe ich meine bestehenden Kontakte aktiviert und hatte kurze Zeit später eine Zusage für ein Trainee-Programm in Manhattan.
Wohnen wollte ich dort aber nicht und wie es der Zufall wollte, bin ich in Brooklyn gelandet und dort hängen geblieben.
Die Zeit in New York und Brooklyn war die beste Entscheidung meines Lebens und gemeinsam mit den vielen tollen Menschen dort drüben, hat sie mich aus meinem Loch gezogen. Daher wird dieser Teil der Welt immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.
Warum sollte jeder einmal Brooklyn besuchen?
Ich finde es schade, dass die meisten New York Besucher in Manhattan bleiben und höchstens mal für einen kleinen Abstecher nach Williamsburg kommen. Brooklyn hat mindestens genauso viel zu bieten wie Manhattan.
In Brooklyn gibt es den Prospect Park, genauso schön wie der Central Park, nur weniger voll. Brooklyn ist relaxter als Manhattan und man hat die bessere Aussicht.
Wie es so schön auf unserem Klappentext steht: „Wer die Brooklyn Bridge bis zum Ende durchläuft und nicht kurz voher kehrt macht, dem eröffnet sich eine ganz andere Seite der Millionenstadt: genauso vielfältig, aber weniger hektisch, dafür ruhiger, grüner und heller, kulturell, kulinarisch unvergleichlich, innovativ und inspirierend.“ Da ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.
Brooklyn Insidertipps: Wann ist die beste Reisezeit?
Uff… Das ist eine schwere Frage. Ich mag Brooklyn so ziemlich zu jeder Jahreszeit.
Ok, den Januar und Februar könnte man streichen. Mitten im Hochsommer ist es schon ziemlich heiß und schwül. Aber dafür gibt es genau in dieser Zeit super viele Open Air-Veranstaltungen: Kino, Konzerte, Picknick im Park etc.
Meine Lieblingsmonate sind allerdings Mai/Juni, wenn es anfängt warm zu werden, es aber noch nicht zu warm ist. Und September/Oktober, wenn es langsam herbstlich und die Luft frischer wird und Brooklyn einen ganz bestimmten Geruch bekommt. Da bekomme ich doch gleich Sehnsucht.
Brooklyn besteht aus 40 Neighborhoods, also Vierteln. Kannst du deine Favoriten kurz beschreiben?
Ich selbst habe damals in Carroll Gardens, dem Ca aus BoCoCa, gewohnt und fühle mich dieser Neighborhood immer sehr verbunden.
Allerdings habe ich über die Jahre hinweg auch die anderen Viertel lieben gelernt, allen vorweg Red Hook. Es ist total anders als der Rest von Brooklyn. Die Nähe zum Wasser, kaum Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln und daher irgendwie unentdeckt.
Bars und Restaurants sind eher versteckt, aber alle einmalig – darunter langjährige etablierte Einrichtungen wie z. B. das Jalopy Theatre (315 Columbia St) mit regelmäßiger Open Mic Night, aber ebenso moderne Läden wie das Fort Defiance (365 Van Brunt St) mit den vielleicht besten Drinks der Stadt.
In Red Hook ist man ganz sicher in Gesellschaft von Locals. Wenn wir von „authentisch“ reden, denke ich immer an Red Hook.
Brooklyn Insidertipps: Welches sind deine liebsten Hotels?
Ich bin ehrlich gesagt nicht so der große Hotel-Typ, sondern miete mir lieber Wohnungen oder Zimmer über Airbnb oder Craigslist (so ähnlich wie eBay Kleinanzeigen). Irgendwie bekomme ich so immer ein besseres Gefühl für die jeweilige Stadt.
Aber es gibt natürlich auch Hotels in Brooklyn: Ein sehr schönes ist das NU Hotel (3 Sterne, 85 Smith St) in Cobble Hill, dem Co von BoCoCa. Super zentral in der Nähe der Brooklyn Bridge gelegen, ist es auch perfekt für Urlauber, die dann doch mal nach Manhattan rüber wollen. Außerdem ist es umgeben von vielen Restaurants und Bars und dank der Räder, die man im Hotel kostenlos mieten kann, auch nicht weit von Red Hook entfernt.
Ein anderes, etwas teureres, dafür aber außergewöhnliches Hotel ist das Urban Cowboy B&B (111 Powers St). Von außen sieht es aus wie ein stinknormales Wohnhaus, innendrin ist es super stilvoll eingerichtet mit persönlichen Noten hier und da, es hat einen Whirlpool im Garten.
Wer lieber für sich allein ist, sollte hier allerdings nicht hinkommen. Das Konzept sieht vor, dass die Gäste viel miteinander in Kontakt kommen. Außerdem ist es der perfekte Ort für Instagram-Angeber-Fotos. Wer es denn braucht. 🙂
Brooklyn Insidertipps: Was sind deine Lieblingsrestaurants, -cafés und -bars?
Es ist immer schwer, sich da festzulegen. Aber ich versuche es mal und stelle damit gleich mal meinen perfekten Tag in Brooklyn vor:
Los geht es mit leckeren Egg’s Benedict in der Bar Tabac in Cobble Hill (128 Smith St). Oder doch lieber einen Bagel vom Olde Brooklyn Bagel Shoppe in Prospect Heights (645 Vanderbilt Ave)?! Beides top!
Für zwischendurch gibt es den weltbesten Doughnut bei Dough in Bedford-Stuyvesant (448 Lafayette Ave). Mein absoluter Favorit: Lemon Poppy! Als ich, um die Fotos für den Guide zu machen, noch mal für gut zwei Monate in Brooklyn war, habe ich quasi direkt nebenan gewohnt und hatte fast täglich einen… Danach brauchte ich allerdings auch eine Hosennummer größer. Also aufpassen!
Abends dann Pizza bei Lucali in Carroll Gardens (575 Henry St) oder bei Roberta’s in Bushwick (261 Moore St). Je nachdem, was besser in die Route passt.
Danach geht es weiter in meine absolute Lieblingsbar: Sunny’s Bar in Red Hook (Sunny’s Bar) – inklusive Live-Musik, mehr Brooklyn geht für mich fast gar nicht. Liebe Grüße von mir an Besitzerin Tone! Alternativ kann da auch das Skinny Dennis in Williamsburg (152 Metropolitan Ave) mithalten.
Die Musik-Szene in Brooklyn ist generell einfach super. Viel Folk und Country, genau mein Ding.
Wie sicher ist Brooklyn?
Danach werde ich häufiger gefragt. Neighborhoods wie beispielsweise Bushwick, Red Hook oder Bedford-Stuyvesant waren früher kein tolles Pflaster, aber das ist schon lange her.
Angst vor Kriminalität muss man heute in Brooklyn nicht mehr haben. Mit offenen Augen durch die Stadt gehen und vielleicht nicht gerade nachts durch dunkle Parks laufen und alles ist gut. Also einfach so verhalten, wie in Deutschland auch. In Brooklyn ist es nämlich nicht schlimmer als in deutschen Städten.
Brooklyn Insidertipps: Hast du Tipps für den Sommer?
Brooklyn ist ja ein bisschen abseits der Touristenpfade, da die meisten New York-Besucher in Manhattan bleiben.
Wobei es viele auch nach Williamsburg zieht – du fährst nur eine Station mit dem L Train über den Fluss und schon bist du da. Aber auch die anderen Neighborhoods in Brooklyn lassen sich gut und schnell erreichen.
Wer Street Art mag, ist in Bushwick bestens aufgehoben und man muss lediglich vier bis fünf Stationen länger im L Train sitzen bleiben und schon ist man da.
Ein tolles Viertel ist auch Greenpoint. Es liegt nördlich von Williamsburg und lässt sich ganz einfach mit der Fähre erreichen oder man läuft von Williamsburg einfach dorthin.
Hier gibt es eine sehr schöne Rooftopbar. Auf der Dachterrasse vom Northern Territory (12 Franklin St) hat man eine tolle Aussicht auf die Skyline von Manhattan.
Oder aber man entspannt einfach im WNYC Transmitter Park. Wo einst die Sendetürme des Radiosenders WNYC standen, befindet sich seit 2012 diese kleine Oase. Perfekt für eine kurze Auszeit vom Trubel der Großstadt – den besten Blick auf Manhattans Skyline mit Chrysler und Empire State Building inklusive.
Kleiner Tipp für Naschkatzen: Der Park liegt nur wenige Schritte von der Bäckerei Ovenly (31 Greenpoint Ave) entfernt. Also einfach eine der vielen Leckereien mitnehmen und im Park verzehren.
Jedes Jahr Ende September findet das Brooklyn Americana Music Festival statt. An drei Tagen gibt es dann kostenlose Live-Musik, hauptsächlich Country und Folk.
Die Konzerte finden zum Teil im Brooklyn Bridge Park, unter der Manhattan Bridge sowie in Bars und Restaurants statt, u. a. in Sunny’s Bar und im Superfine in DUMBO (26 Front St) – übrigens ein sehr schöner Brunch-Spot. Für Musikfans auf jeden Fall eine ganz tolle Veranstaltung!
Wenn es im Sommer so richtig heiß ist, dann ist ein Ausflug an den Strand eine tolle Idee.
In nur knapp einer Stunde kann man den Glitzer und Glamour Manhattans hinter sich lassen und dafür Amüsements der alten Schule auf Coney Island im Süden Brooklyns erleben. Dieser Ort bietet Sonne, Surfen und Nervenkitzel, und damit eine besondere Art Unterhaltung, die sich Welten entfernt vom Rest der Stadt anfühlt.
Hier befinden sich der Luna Park, ein Freizeitpark mit mehreren Achterbahnen, darunter auch die legendäre Holzachterbahn „Cyclone“, das New York Aquarium, das Original Nathan’s Famous (die „Mutter“ der Hot Dog Restaurantkette) und nicht zuletzt gibt es hier wunderschöne Strände direkt am Atlantik.
Deine Brooklyn Insidertipps für Regen bzw. die kalte Jahreszeit?
Brooklyn ist auch bei schlechtem und kaltem Wetter toll. Ich habe dann immer gerne mit Freunden in Cafés gesessen.
Oder aber ins Museum: Das New York Transit Museum in Cobble Hill (Boerum Pl & Schermerhorn St) zum Beispiel erzählt die Geschichte eines der ältesten öffentlichen Verkehrssysteme der Welt – der New York City Subway. Neben Fotodokumentationen und kleinen Ausstellungsstücken stehen in dem stillgelegten U-Bahnhof auch diverse Waggons zur Schau und zur Begehung bereit.
Ein netter Abschluss ist der Museumsshop. Hier gibt es von Flip-Flops bis hin zum Regenschirm alles Mögliche im Design der legendären New York City-Subway-Karte.
Autoreninfo
Ina Bohse hat mehrere Jahre in New York gelebt und gearbeitet. Mindestens einmal im Jahr packt sie aber die Sehnsucht und es geht zurück in den Big Apple – ein bisschen Großstadtluft schnuppern.
Im August 2016 hat sie gemeinsam mit ihrer Freundin Anne Voss den ersten deutschsprachigen Reiseführer für den New Yorker Stadtteil Brooklyn im Eigenverlag herausgebracht. Im März 2017 wurde der Brooklyn Neighborhood Guide sogar mit dem ITB BuchAward ausgezeichnet.
Aktuell wohnt Ina auf Mallorca und arbeitet gemeinsam mit ihrem Freund Marcus am nächsten Projekt: dem Palma Neighborhood Guide. Dieser wird im Frühjahr 2018 erscheinen und Tipps rund um die Insel-Hauptstadt bereit halten.
Brooklyn Insidertipps – habt ihr noch andere Lieblingsorte?
Packliste Fernreise: Tipps & Checkliste
Flug New York: Nonstop & günstig fliegen
Langstreckenflug leicht gemacht – 17 Tipps & Tricks
Hotel New York: Stylish in Manhattan, beim Times Square
New York Aussichtsplattformen: Top of the Rock oder One World Observatory?
Bushwick Collective: Street Art Tour in Brooklyn
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