Das erste, an was die meisten Menschen bei Bulgarien denken, ist das Schwarze Meer mit seinen vielen endlosen Sandstränden und dem angenehm warmen Wasser.
Doch Bulgarien hat noch einiges mehr zu bieten, als nur die Küstenregion und ist besonders für Individualtouristen, die gerne abseits des Massentourismus unterwegs sind, noch ein echter Geheimtipp.
Wanderglück in der Gebirgswelt
Wer gerne wandert, der wird Bulgarien lieben. Zahlreiche Gebirge durchziehen das gesamte Land.
Eines der bekanntesten Gebirge ist das Balkangebirge, welches sich auf 550 km vom Nordwesten Bulgariens bis zum Schwarzen Meer einmal quer durch das ganze Land erstreckt. Aktivurlauber kommen hier voll auf ihre Kosten, denn zahlreiche gut ausgeschilderte Wanderwege führen durch das gesamte Gebirge und bieten einen unglaublichen Ausblick in die Täler des Landesinneren.
Egal ob Tageswanderungen oder mehrtägige Fernwanderungen – hier ist für jeden etwas dabei!
Ein weiteres beeindruckendes Gebirge ist das Rila Gebirge. Auf wunderschönen Wanderwegen kann die Weite des Gebirges bestaunt werden. Ein absolutes Highlight dabei ist das einzigartige Rila Kloster, welches zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Kein Wunder, denn dieses Kloster ist mit Abstand das schönste Kloster ganz Bulgariens und gehört definitiv zu jedem Besuch in Bulgarien dazu.
Ein weiteres Must-See: Die 7 Rila Seen. Diese Seen sind stufenartig angeordnet und faszinieren ihre Besucher durch das strahlend blaue Wasser und das imposante Bergpanorama – ein Ausflug, den man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte!
Ein weiteres beeindruckendes Gebirge ist das Rila Gebirge – Bild: © Roman #399050494 – stock.adobe.com
Städte mit richtig viel Charme
Bei einem Urlaub in Bulgarien darf ein Besuch der Hauptstadt natürlich nicht fehlen. Sofia liegt am Fuße des prächtigen Vitosha-Gebirges und ist somit von einem wunderschönen Gebirgspanorama umgeben. An jeder Ecke der Stadt finden sich prunkvoll gestaltete Kirchen.
Die größte davon ist die Alexander-Newski-Kathedrale, eine mächtige Bulgarisch-Orthodoxe Kirche, welche in Gedenken an die verstorbenen Soldaten im Kampf gegen die osmanische Unterdrückung erbaut wurde.
Viele kleine Gassen laden zum Bummeln durch die Altstadt ein. Nach einem langen Spaziergang durch Sofias Straßen, bietet sich die Einkehr in einem der zahlreichen gemütlichen Cafés und Restaurants an, in denen man eine Vielzahl an landestypischen Gerichten findet.
An jeder Ecke Sofias finden sich prunkvoll gestaltete Kirchen – Bild: © Iuliia Sokolovska #189168397 – stock.adobe.com
Eine weitaus weniger bekannte, aber extrem unterschätzte Stadt, ist Plovdiv. Wer Kultur und Geschichte mag, wird hier nicht enttäuscht, denn Plovdiv war 2019 sogar eine der Kulturhauptstädte Europas! Sehenswürdigkeiten, welche bereits in der Antike erbaut wurden sowie die historische Altstadt, lassen das Herz eines jeden Kulturliebhabers höher schlagen.
Und das Beste: Die Sightseeing-Highlights liegen alle im Stadtkern, so dass keine weiten Wege zu Fuß nötig sind. Beispielsweise seien hier das römische Stadion, die große Basilika mit vielen detailreichen Mosaiken sowie das von den alten Römern erbaute Theater genannt. Im Viertel Kapana kann man dann den ereignisreichen Tag ganz entspannt in einem der vielen kleinen Cafés und Bars bei einem leckeren Cocktail ausklingen lassen.
Perfekt für Abenteurer
Wer es gerne etwas actionreicher hat, der sollte auf keinen Fall das Rhodopengebirge mit seinen riesigen Höhlen und tiefen Schluchten verpassen. Hier findet man wilde und unberührte Natur soweit das Auge reicht. Genau das Richtige, für Abenteurer, die Lust haben, auf Erkundungstour zu gehen. Mehr als 150 Höhlen befinden sich hier, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Die bekannteste unter ihnen ist die Höhle Yagodina, die in der beeindruckenden Buynovsko-Schlucht liegt. Das unterste Stockwerk dieses Höhlensystems ist komplett begehbar.
Während des einen Kilometer langen geführten Rundgangs kann man eine große Anzahl an interessanten Höhlenformationen an den Wänden bestaunen.
Ein weiteres Highlight in den Rhodopen ist die Teufelsrachenhöhle, auch Djavolsko Garlo genannt. Benannt ist sie nach ihrem Eingang, der einem Teufelskopf ähnlich sieht, aus dessen Rachen sich ein gewaltiger, 42 Meter hoher Wasserfall seinen Weg nach unten bahnt. Schon der Weg dorthin ist ein echtes Abenteuer. Über steile Treppen geht es durch die zerklüftete Felslandschaft hinab in die Schlucht, vorbei am tosenden Wasserfall. Ein beeindruckendes Naturspektakel!
Ein weiteres Highlight in den Rhodopen ist die Teufelsrachenhöhle, auch Djavolsko Garlo genannt – Bild: © Jasmina Ivanova #311881725 – stock.adobe.com
Tradition an der Donau
Auch durch Bulgarien fließt sie, die Donau. Entlang der Grenze schlängelt sie sich, bis sie schlussendlich im Nachbarland Rumänien ins Schwarze Meer mündet. In dieser Region leben auch heute noch Bären und Wölfe – die perfekte Gegend für jeden, der seine Zeit am liebsten in ursprünglicher Natur verbringt. Kleine urige Fischerdörfer laden zum Verweilen ein und geben einen Einblick in das einfache Leben der bulgarischen Bevölkerung.
Hier kann man das Land noch von einer komplett anderen Seite abseits des Massentourismus kennenlernen!
Wer sich für kulturelle Schätze interessiert wird auch hier nicht enttäuscht. Die Thrakischen Grabstätten aus dem 4. Jahrhundert vor Christus, sind besonders sehenswert und in einem noch sehr guten Zustand. Aber auch die typisch bulgarische Kultur kommt hier nicht zu kurz. Wer die traditionellen bulgarischen Bräuche und Feste kennenlernen möchte, kann hier richtig tief in die Geschichte dieses Landes eintauchen und bei Musik und Tanz eine Menge Spaß erleben.
Bulgarien ist ein faszinierendes Land mit eine spektakulären Naturvielfalt, atemberaubenden Landschaften sowie spannenden Städten. Warum also nicht im nächsten Urlaub statt des üblichen Strandurlaubes eine Erkundungstour durch das für viele Menschen noch unbekannte Landesinnere des Balkanstaates machen?
Wer dieses Land mal von einer komplett anderen Seite, abseits der ausgetretenen Touristenpfade, kennenlernen wird, der wird hier nicht enttäuscht.
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