Einreise nur mit Corona-Impfung? Diese Frage beschäftigt aktuell viele Menschen. Bereits heute sind spezielle Impfungen in zahlreichen Ländern festgelegt oder zumindest dringlich empfohlen.
Diskussionen rund um Corona-Impfungen
Die ersten Corona-Impfungen wurden in Deutschland bereits vorgenommen. Diese Impfungen schüren bei vielen Menschen die Hoffnung, dass in unseren Alltag schon bald wieder Normalität einkehrt.
Grundsatzdiskussionen über Privilegien geimpfter Personen werden laut.
Diese Debatten machen natürlich auch vor dem Thema Reisen nicht Halt.
Die ersten Corona-Impfungen wurden in Deutschland bereits vorgenommen – Bild: © Freedomz #329261526 – stock.adobe.com
Der Impfausweis als wichtiges Dokument
Rund um die Corona-Debatte polarisieren die Fragen. Dabei wäre es gar nicht verwunderlich, wenn Urlauber nur unter bestimmten Bedingungen in spezielle Länder einreisen dürfen. Verreisen Weltenbummler in tropische Länder, müssen diese Personen schon lange ihren Impfausweis mit sich führen. Deshalb wird diesem Dokument aktuell eine besonders große Bedeutung zuteil.
Wofür ist ein Impfausweis erforderlich?
Impfungen sind nicht nur für das Reisen notwendig. Generell gilt die Empfehlung, dass Impfungen auch im Impfpass vermerkt werden müssen. Hierzulande sind Mediziner sogar dazu verpflichtet, jede Schutzimpfung zu bestätigen und einzutragen.
Liegt im Gegenzug kein Impfausweis vor, ist eine Impfbescheinigung in Form einer schriftlichen Bestätigung notwendig.
Nach Aussagen von Infektiologen gibt es genaue Vorschriften darüber, was dokumentiert werden muss. Diese Angaben beziehen sich auf das Datum der Impfung, die Bezeichnung der Erkrankung sowie des Impfstoffs. Daraufhin unterschreibt der Arzt diese Angaben.
Diese Dokumentation ist dringend erforderlich um zu überprüfen, welche Impfungen ein Mensch bereits besitzt. Zugleich sind Impfausweise potenzielle Reiseunterlagen, weil spezielle Impfungen in bestimmten Ländern sogar für eine Einreise erforderlich sind.
Die Bedeutung des Impfausweises auf Reisen
Deutschlandweit existieren unterschiedliche Impfausweise. Während in der DDR Geborene häufig einen roten Impfausweis besitzen, waren für Westdeutschland über lange Zeit weiße Impfausweise gültig. Der gelbe Impfpass ist ein international empfohlenes Dokument, das weltweit anerkannt ist.
Dieser Pass beinhaltet sogar Felder für etwaige Pflichtimpfungen bestimmter Länder. Übersetzungen stehen in mehreren Sprachen zur Verfügung. Impfungen werden in zwei Kategorien unterteilt. Einerseits gibt es festgelegte Impfungen, ohne die in einzelne Länder überhaupt nicht ein- oder ausgereist werden darf.
Andererseits gibt es empfohlene Impfungen, die den Großteil dieser Behandlungsform ausmachen. Diese Impfungen sind aus medizinischer Perspektive sinnvoll, allerdings nicht juristisch vorgeschrieben und deshalb auch nicht kontrolliert. Bei diesen empfohlenen Impftherapien ist es dennoch wichtig, die Impfdokumente stets mit sich zu führen. Erleiden Reisende im Ausland beispielsweise einen Unfall, können die Mediziner vor Ort die Impfungen in ihre Diagnosestellung einbeziehen.
Der gelbe Impfpass ist ein international empfohlenes Dokument, das weltweit anerkannt ist – Bild: © Stockfotos-MG #196606367 – stock.adobe.com
Existieren bereits Pflichtimpfungen für Reisende?
Die bekannteste festgelegte Impfung wirkt gegen Gelbfieber. Zusätzlich existiert eine stetig von der Weltgesundheitsorganisation aktualisierte Liste an Ländern, die für die Einreise spezielle Impfschutze vorschreiben. Andernfalls ist eine Einreise in diese Länder überhaupt nicht erlaubt.
Weitere Impfungen können ebenfalls gesetzlich vorgeschrieben werden.
Diese Regelung galt in den vergangenen Jahren vor allem gegen Kinderlähmung bzw. Polio. Durch diese Impfempfehlung soll vermieden werden, dass die Krankheit in den bereisten Ländern ausbricht. Eine weitere Pflichtimpfung besteht gegen Meningokokken. Diesen Nachweis müssen alle Weltenbummler erbringen, die zur Umra nach Saudi-Arabien oder bei Pilgerreisen zum Hadsch verreisen möchten.
Wichtige Impfungen für Reisen im Überblick
In erster Linie ist eine Grundimmunisierung mit allen Impfungen notwendig, die für Europa wichtig sind und eventuell auch aufgefrischt werden müssen. Für unterschiedliche Länder bestehen spezifische Empfehlungen. So ist für nahezu alle Fernreisen ein Schutz gegen Hepatitis A erforderlich. Diese Leberentzündung tritt überwiegend in Ländern mit unzureichenden hygienischen Bedingungen auf. Besonders gefährdet sind Patienten, die Risiko- oder Langzeitaufenthalte planen.
Auf Typhusimpfungen sollten all die Personen nicht verzichten, die nach Süd- und Südostasien reisen oder längere Aufenthalte in Südamerika und Afrika planen. Eine Impfung gegen Meningokokken ist für alle Reisende ratsam, die sich in der Sahelzone Afrikas aufhalten. Weil in diesem Gebiet häufig Bakterien auftreten, ist das Gebiet sogar als Meningokokken-Gürtel bekannt.
Eine Tollwutimpfung ist für alle Menschen sinnvoll, die sehr häufig oder recht lange unterwegs sind. Für europäische und einige asiatische Reiseziele ist ebenfalls eine Impfung gegen die durch Zecken übertragbare Frühsommer-Meningoenzephalitis vorgeschrieben. Eine Impfung gegen die sogenannte Japanische Enzephalitis gilt in Südostasien für Langzeitaufenthalte oder Menschen, die sich häufig in der Region aufhalten.
In erster Linie ist eine Grundimmunisierung mit allen Impfungen notwendig, die für Europa wichtig sind und eventuell auch aufgefrischt werden müssen – Bild: © mpix-foto #267103050 – stock.adobe.com
Wie wichtig wird die Corona-Impfung auf Reisen sein?
Die Bedeutung der Corona-Impfung auf Reisen ist aktuell noch schwer absehbar. Zwar wird die Impfpflicht für spezielle reisende Gruppen zwar mittlerweile diskutiert, jedoch noch immer von wichtigen Stellen abgelehnt. Aktuell sprechen Argumente überwiegend gegen eine Impfpflicht. Wichtiger sei es nach aktueller Meinung von Wissenschaftlern, Menschen gut über damit verbundene Gefahren zu informieren und eine transparente Aufklärung zu ermöglichen. Dennoch ist davon auszugehen, dass viele Länder einen Nachweis über die Impfung in ihre Reisebedingungen einfügen werden.
Zudem wird es höchstwahrscheinlich auch Fluggesellschaften geben, bei denen Passagiere ohne Corona-Impfnachweis nicht an Bord Platz nehmen dürfen.
Derzeit ist noch nicht abzusehen, wie dieser Nachweis gestaltet werden soll. Eine sinnvolle Variante wäre es gewiss, eine entsprechende Dokumentation im bereits vorhandenen Ausweis zu vermerken. Alternativ stehe eine Art elektronischer Dokumentation zur Debatte, da diese Ausführung besser vor Fälschungen geschützt sei.
Was tun bei Verlust des Impfausweises?
Es ist kein Einzelfall, dass Impfausweise irgendwann verlorengehen. Dann ist es wichtig herauszufinden, welche Impfungen die entsprechenden Personen haben und welche nicht. Zur Klärung dieser Frage ist zumeist ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt hilfreich. Im Einzelfall gibt es aber auch die Option, konkret nachzuschauen. Schließlich sind Ärzte verpflichtet, Impfungen ihrer Patienten über mindestens zehn Jahre hinweg zu dokumentieren. Zudem befinden sich zum Teil auch Antikörper vergangener Impfungen im Blut.
Ist hingegen kein Nachweis über die Impfungen vorhanden, schlägt die Ständige Impfkommission spezielle Empfehlungen für unterschiedliche Altersgruppen für den Erhalt eines sicheren Impfschutzes vor. Existiert keine Dokumentation, ist davon auszugehen, dass auch keine Impfung erfolgt ist. Deshalb raten Mediziner in dieser Situation dazu, die Impfungen nachzuholen. Getreu dem Motto: „Besser einmal zu viel als zu wenig“ können Patienten im Regelfall überhaupt nicht überimpft werden.
Worauf bei einer Schwangerschaft achten?
Im Rahmen einer Schwangerschaft raten Ärzte von sogenannten Lebendimpfstoffen ab. Diese Seren werden beispielsweise gegen Mumps, Röteln, Masern und die Gelbfieberimpfung verabreicht.
Zudem gibt es spezielle Impfungen, zu denen während der Schwangerschaft dringend geraten wird.
Diesen Therapien gehören Impfungen gegen Keuchhusten oder Influenza in der Grippesaison an. Zum Schutz des Neugeborenen sollte Schwangere diese Impfungen ab dem dritten Trimenon bzw. dem siebten Schwangerschaftsmonat erhalten.
Urlauber und Urlauberinnen können sich zu spezifischen Reise- und Sicherheitshinweisen einschließlich Impfungen ebenfalls beim Auswärtigen Amt informieren. Diese Empfehlungen gelten für jedes Land. Eine Schlüsselrolle nimmt eine vernünftige Abwägung und Aufklärung ein. Generell erhalten Patienten schließlich keine Impfungen, deren Notwendigkeit nicht begründet ist. Verreisen Urlauber beispielsweise in ein Gebiet ohne Gelbfieberrisiko, benötigen sie auch nicht die Impfung gegen diese Erkrankung.
Wer genaue Einblicke in Inhaltsstoffe und die Wirkung von Impfstoffen erhalten möchte, kann sich an verschiedene Ansprechpartner wenden. So bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung beispielsweise ausführliche Verbraucherinformationen an. Webseiten der Stiko sowie des Robert-Koch-Instituts sind ebenfalls für die Öffentlichkeit zugänglich. Die WHO hat darüber hinaus einen Überblick über alle relevanten Themen rund um über Impfung über Covid-19 erstellt. Zugleich stellt die Organisation online alle wichtigen Studienprotokolle über unterschiedliche Tests sowie den derzeitigen Forschungsstand zur Schau.
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