Eine Final-Minute-Reise assoziieren Weltenbummler mit einem Urlaub zum Schnäppchenpreis, den Kurzentschlossene erst wenige Tage vor Reiseantritt buchen. In Zeiten der Coronakrise scheint dieses Modell verlockend zu sein.
Schließlich sind langfristige Reisepläne aufgrund der Pandemie sowie schwierig. Doch worauf sollten Urlauber bei einer Final-Minute-Reise achten?
Final-Minute: Eine Definition
Für den Begriff „Final-Minute“ gibt es keine eindeutige Definition. Hierzulande werden alle Reisen als Final-Minute bezeichnet, bei denen Buchung und Abreise nicht mehr als zwei Wochen auseinanderliegen.
Mit diesem Konzept versuchen Reiseveranstalter und Airways, leere Plätze in Resorts oder im Flugzeug zu füllen.
Dafür erhalten Reisende wiederum einen Preisnachlass.
Hierzulande werden alle Reisen als Final-Minute bezeichnet, bei denen Buchung und Abreise nicht mehr als zwei Wochen auseinanderliegen – Bild: © Piotr Krzeslak #54422388 – inventory.adobe.com
Wo können Urlauber Final-Minute-Reisen buchen?
Anfangs wurden Final-Minute-Reisen direkt am Flughafen verkauft. Vor Ort boten Fluggesellschaften kurzfristig Restplätze an. Zum Teil struggle es sogar üblich, dass Urlauber mit gepacktem Koffer die Verkaufsschalter kontaktierten, um daraufhin direkt in das Flugzeug zu steigen.
Mittlerweile ist es ebenfalls gang und gäbe, sich einen Lastminute Urlaub auf Buchungsplattformen im Web zu sichern. Einige Anbieter sind sogar auf kurzfristige Reisen spezialisiert. Größere Reiseunternehmen haben eigene Final-Minute-Töchter.
Gibt es während der Corona-Pandemie überhaupt Final-Minute-Reisen?
Langfristige Planungen sind während der Corona-Pandemie schwierig. Wer langfristig eine Reise plant, muss im Einzelfall flexibel reagieren. Quarantänen werden verhängt, Grenzen geschlossen und Reisen gar komplett abgesagt.
Der Anteil an spontanen Reisen oder kurzfristigen Buchungen nimmt aus diesen Gründen sogar zu.
Und dennoch ist es für Vertreter der Reisebranche unerlässlich, mit vergünstigten Reiseangeboten um Kunden zu werben. Da viele Kunden größeren Reisen aktuell skeptisch gegenüberstehen, ist es umso wichtiger, Menschen über günstige Preise zu Reisen zu bewegen. Kapazitäten sind vorhanden, auch wenn die meisten Resorts aufgrund Hygieneauflagen nicht komplett belegt werden können. Die nächsten Monate versprechen günstige Angebote zu attraktiven Preisen. Hinzu kommt, dass die Flugkapazität massiv ausgebaut wird und immer mehr Resorts ihre Pforten öffnen.
Langfristige Planungen sind während der Corona-Pandemie schwierig – Bild: © Aleksej #407271567 – inventory.adobe.com
Für wen sind Final-Minute-Reisen lohnenswert?
Insbesondere versatile Weltenbummler profitieren von den Vorzügen von Final-Minute-Angeboten. Wer hingegen auf bestimmte Zeiträume oder Reiseziele festgelegt ist, kann nicht immer auf ein Schnäppchen hoffen. Diese Regelungen gelten auch für den Corona-Reisesommer. Je kurzfristiger Buchungen erfolgen, desto flexibler müssen Urlauber im Umgang mit Resorts, Reisezielen oder Abflughäfen agieren.
Reiseveranstalter sind generell nicht verpflichtet, die Final-Minute-Reisen tatsächlich besonders günstig anzubieten.
Deshalb sollten Verbraucher stets überprüfen, ob die Angebote tatsächlich preiswerter als andere Reisen sind.
Hilfreich ist einerseits ein Preisvergleich. Andererseits sollten Kunden genau darauf achten, was ihnen für den entsprechenden Preis geboten wird. Gelegentlich ist der Switch zum Flughafen bei Final-Minute-Urlauben nicht in die Offerten inkludiert. Bei anderen Angeboten müssen Urlauber längere Umsteigeflüge in Kauf nehmen.
Andere Reiseangebote sind schlichtweg Ladenhüter, bei denen es sich beispielsweise um ältere Resorts oder Domizile in schlechter Lage handelt. Deshalb sollten sich potentielle Kunden schon im Vorfeld darüber Gedanken machen, auf welche Kompromisse sie eingehen könnten.
Worauf müssen Urlauber während der Corona-Pandemie besonders achten?
„Nur noch wenige Plätze frei“. Mit Sätzen wie diesen üben On-line-Buchungsportale gern Druck auf ihre Klientel aus. Doch bevor Reisefreudige den Buchungsklick tätigen, ist es ratsam, sich über die Infektionslage des jeweiligen Reiseziels zu informieren. Mit welchen Auflagen müssen Urlauber in Wellnessbereichen, am Strand oder im Restaurant rechnen? Ist vor Ort eine medizinische Versorgung gewährleistet? Wie haben sich die Ansteckungsraten entwickelt?
Auf diese Fragen sollten Reisewillige vor der Buchung eine Antwort finden. An vielen Reisezielen ist es problemlos möglich, Abstand zu halten. In anderen Gebieten geht es eher beengt zu. Über die Scenario vor Ort informiert ebenfalls das Auswärtige Amt. Zudem geben Reisebüros über die derzeitige Lage Auskunft.
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