Über Lüneburg
Lüneburg ist eine Stadt, die auf Salz gebaut ist – sowohl im übertragenen als auch im wörtlichen Sinne. Das weiße Zeug brachte Reichtum und Expansion, und Teile der Altstadt sind auf einem Salzstock gebaut, der nach dem Abbau großer Mengen zu Senkungsproblemen führte.
Der Überlieferung nach wurde das Salz zuerst von einem Jäger entdeckt, der zufällig ein Wildschwein in einer Wasserlache badete, es erlegte und die Haut zum Trocknen aufhängte. Als es trocken war, bemerkte er weiße Kristalle in den Borsten. Und siehe da – Natriumchlorid.
Kurz darauf soll dort die erste Salzproduktion begonnen haben, und der Überlieferung nach heißt das Wildschwein seitdem Lüne. Im Rathaus ist sogar ein Knochen ausgestellt, der von dem armen Kerl stammen soll.
Lüneburg hatte jahrzehntelang ein Monopol auf die Salzversorgung der Region und wurde schnell in die Hanse aufgenommen – und bald zu einem ihrer reichsten und wichtigsten Mitglieder.
Als die Hanse zusammenbrach, verlor Lüneburg seine besten Kunden und seinen Reichtum. Nach dieser Zeit (um 1560) wurde so gut wie nichts mehr neu gebaut, was erklärt, warum das Erscheinungsbild der Stadt seitdem weitgehend unverändert geblieben ist.
In jüngerer Zeit wurde Lüneburg bekannt, als südlich der Stadt die deutsche Kapitulationsurkunde unterzeichnet wurde, die den Zweiten Weltkrieg in Europa beendete. Heinrich Himmler tötete sich in der Stadt, als er von der britischen Armee festgehalten wurde, und ist an einem nicht gekennzeichneten Ort in einem nahe gelegenen Wald begraben.
Die Stadt befand sich nach dem Krieg in einem erbärmlichen Zustand, wurde aber glücklicherweise seit den frühen 1970er Jahren sorgfältig restauriert. Ursprünglich war sogar geplant, den alten Teil der Stadt zu zerstören und neue Gebäude zu errichten, aber zum Glück gab es Proteste dagegen und die Idee wurde fallen gelassen.
Heute sind die restaurierten Gebäude einer der größten Anziehungspunkte für Touristen in Lüneburg.
Ein anderer ist die Lüneburger Heide, ein 7400 Quadratkilometer großes Paradies für Naturliebhaber. Lüneburg liegt nur gut 50 km von Hamburg entfernt und ist über Schiene und Straße gut zu erreichen.
Mit der Schließung des Salzbergwerks im Jahr 1980 endete der tausendjährige Salzabbau. Mit der Eröffnung der Universität im Jahr 1989 wuchs die Einwohnerzahl, die heute bei etwa 72.000 liegt.
Viele Kneipen
Und noch eine Tatsache ist erwähnenswert: Lüneburg hat nach Madrid die höchste Kneipendichte Europas.