Wenn der Sommer naht und der Urlaub vor der Tür steht, bekommen es viele mit der Angst zu tun. Genauer gesagt: Mit der Flugangst. Unter der Aviophobie, welches der Fachbegriff für Flugangst ist, wird die krankhafte Angst vor dem Fliegen bezeichnet.
Diese Angst ist weitverbreitet und macht das Reisen im Flugzeug für Betroffene zur Qual.
Was steckt hinter der Flugangst?
Die Flugangst verkörpert keine klassische Phobie wie es bei einer Spinnen- oder Vogelphobie zum Beispiel der Fall ist. Anstatt sich auf ein Objekt, ein Gefühl oder einen Gegenstand zu beziehen, setzt sich Flugangst aus verschiedenen Ängsten zusammen und verkörpert eine situationsbezogene Phobie. Bei der Flugangst kommen additionally viele verschiedene Ängste zusammen, so zum Beispiel die Angst vor dem Kontrollverlust, dem hilflos Ausgeliefertsein, vor einem Absturz und vor sonstigen Turbulenzen.
Kommt Höhenangst erschwerend hinzu, wird das Leid für den Betroffenen noch größer.
Von Flugangst betroffen können auch Personen sein, die noch nie in ihrem Leben geflogen sind, weil sie von der Ungewissheit geplagt werden und nicht kontrollieren können, was passieren wird.
Im Grunde genommen wird die Flugangst von einem Informationsdefizit hervorgerufen. Obwohl außerdem bekannt ist, dass ein Passagierflieger als das sicherste Verkehrsmittel überhaupt gilt, lässt sich Flugangst nicht einfach so wegdenken.
Einer Umfrage zufolge sind sich sogar 80 Prozent der Ängstlichen darüber bewusst, dass die Angst unangemessen und faktisch übertrieben ist, denn sie basiert nicht auf logischen Argumenten. Genährt wird die Angst zusätzlich von Katastrophenfantasien, Fehlinformationen oder Wissenslücken.
Im Grunde genommen wird die Flugangst von einem Informationsdefizit hervorgerufen – Bild: © kieferpix #145640111 – inventory.adobe.com
Bei einer akuten Angst treten Stresssymptome auf, die sich in ihrer Stärke und Artwork unterscheiden können. Je nachdem wie stark die Flugangst ausgeprägt ist, kann sie sich auch schon Wochen und Tage vor dem eigentlichen Abflug äußern und Betroffene mit unruhigem Schlaf, Albträumen und einem wesentlichen Stressempfinden quälen.
Körperliche Symptome wie flache Atmung, Herzrasen, Schwindel, Übelkeit oder Schweißausbrüche, Magen- und Darmkrämpfe und ein innerer Zustand von Unruhe können bis zu einem Zusammenbruch oder einer Panikattacke führen.
Menschen, die von Flugangst geplagt sind, meiden es in der Regel, in einen Passagierflieger zu steigen. Dadurch sind sie privat, teilweise aber auch beruflich extrem eingeschränkt, denn Flugreisen gehören damit zur Seltenheit. Ganz darauf verzichtet werden braucht es aber nicht. Mit ein paar Vorkehrungen, kann die Flugangst zumindest abgeschwächt werden.
Beispielsweise sollte ein Flug nicht unvorbereitet angetreten werden. Kleidung sollte bequem sein, der Platz im Flugzeug mit Bedacht ausgewählt werden. So sind zum Beispiel auf den Plätzen direkt über den Tragflächen kaum bis keine Bewegungen des Flugzeugs zu spüren. Ein Platz am Gang gibt dem Unterbewusstsein das Gefühl, nicht so sehr eingesperrt zu sein. Gute Ablenkung im Sinne von Lieblingsmusik, einem guten Buch oder einem Gespräch mit der Freundin oder dem Freund können ihr Übriges dazu tun.
Menschen, die von Flugangst geplagt sind, meiden es in der Regel, in einen Passagierflieger zu steigen – Bild: © Victor Koldunov #184048222 – inventory.adobe.com
Basiswissen über das Fliegen aneignen
Des Weiteren kann es helfen, sich ein Basiswissen über das Fliegen anzueignen. Zu wissen, wie die Sicherheit bei Flugreisen gelebt wird oder wie die übliche Routine an Bord aussieht, kann viel Druck nehmen.
Passagiere mit Flugangst profitieren davon, wenn sie darüber Bescheid wissen, dass Sicherheit an Bord höchste Priorität hat, das Bordpersonal über eine qualifizierte Ausbildung verfügt und das Flugzeug regelmäßigen Checks unterzogen wird.
Kein Alkohol oder Schlaftabletten
Experten raten hingegen davon ab, mittels Alkohols oder Tabletten einen Dämmerzustand des Bewusstseins herbeizuführen.
Damit wird die Angst weder bekämpft noch reduziert, stattdessen wird sie betäubt und könnte beim Nachlassen der Wirkung möglicherweise umso stärker wieder einsetzen.
Bei sehr starken Angstsymptomen sollten Betroffene nicht davor zurückscheuen, um ärztlichen Rat zu bitten, denn je nach Schwere kann der Flugangst eine behandlungsbedürftige Angststörung zugrunde liegen.
Bei sehr starken Angstsymptomen sollten Betroffene nicht davor zurückscheuen, um ärztlichen Rat zu bitten – Bild: © Parilov #257990633 – inventory.adobe.com
Verschiedene Therapieformen
Um sich der Flugangst zu stellen, stehen verschiedene Therapieformen zur Verfügung. In aller Regel liegt der Fokus darauf, die Entstehung einer Angst zu verhindern, die bereits ansatzweise entstandene Angst auszublenden oder eine bestehende Angst aktiv zu bekämpfen.
Dies erfolgt durch einschlägige Entspannungs- und Bewältigungsstrategien.
Auch die aktive Konfrontation mit Hilfe eines Flugsimulators hat sich in der Vergangenheit bewährt.
Seminare gegen Flugangst
Fluggesellschaften bieten zudem professionelle Flugangstseminare an, die aus einem technischen Teil und einem psychologischen Teil bestehen und somit ebenfalls zur Bewältigung beitragen sollen. Am Ende eines solchen Seminars haben die Teilnehmer die Möglichkeit, in Begleitung eines Therapeuten einen Flug hinter sich zu bringen.
Wurde die Flugangst überwunden, so sollten Betroffene „in Übung“ bleiben, um einem Rückfall so intestine es geht vorzubeugen.
,